- eine missgebildten Patientin
- ist nun eine fast gesunde junge Frau
- Carmen will heiraten
- Ihr Leidensweg war sieben Jahre
Aus der schwer missgebildeten Carmen Horoba ist eine fast gesunde junge Frau geworden
Spendenbereitschaft hat für Wunder gesorgt
Nun abschließende Operation notwendig – Rumänienhilfeverein bittet um Unterstützung
Vor sieben Jahren, an Weihnachten 2000, haben viele Leser unserer Zeitung dazu beigetragen, einem bis dahin hoffnungslos gehandicapten jungen Mädchen aus Beclean in Rumänien den Weg in ein annähernd normales Leben zu ebnen. Ihre Spenden und die Bereitschaft des Straubinger Chirurgen Dr. Rudolf Bertagnoli zu einer kostenlosen Behandlung haben die heute 19-jährige Carmen Horoba aus dem Elend und der drohenden Todesgefahr hinaus in eine Existenz katapultiert, die sie nun sogar in die Lage versetzt, zu heiraten. Wohl niemand wird das Foto des kleinen Mädchens vergessen haben, dessen entsetzlich verkrümmte Wirbelsäule zu Tränen gerührt hat. Nun will der Rumänienhilfeverein Mintraching (Landkreis Regensburg) eine abschließende Operation ermöglichen, für die jedoch Geld benötigt wird.
Nur etwa 1,10 Meter groß war die 12-jährige Carmen Horoba, als wir sie kurz vor Weihnachten 2000 in der Wohnung von Olga Krieger in Mintraching besuchten, um ihren Leidensweg öffentlich zu machen und so einen Beitrag zu leisten, ihn zu beenden. Das ist, mit Hilfe der Spenden unserer Leser in Höhe von über 130.000 Mark, auch geglückt. Carmen Horoba ist heute eine fröhliche, zuversichtliche junge Frau von knapp 19 Jahren und: Carmen will heiraten. Ende Januar nächsten Jahres wird sie ihr Freund Tobias Jozses, ein Arzt ungarischer Abstammung, vor den Traualtar führen und sie dann zu sich nach Hause nehmen, etwa 100 Kilometer von Beclean entfernt.
Carmen ist trotz der aufopfernden Betreuung durch das Team im Straubinger Klinikum St. Elisabeth um den Arzt Dr. Rudolf Bertagnoli, der ihre Wirbelsäule in zwei aufwändigen und komplizierten Operationen begradigt und stabilisiert hat und der sie seit sieben Jahren zweimal jährlich kostenlos nachbehandelt (die Fahrtkosten trägt die Rumänienhilfe), noch nicht vollständig genesen. Sie muss verschieden hohe Schuhe tragen und hinkt noch ein wenig wegen der Schiefstellung ihres Körpers. Es ist also eine weitere, abschließende Operation nötig, die erst jetzt durchgeführt werden kann, weil Carmen dazu ausgewachsen sein musste.
Hierbei entstehen rund 10.000 Euro Kosten.
Diese Operation hofft Erwin Drexler in Rumänien durchführen lassen zu können, weil sie nicht so kompliziert ist, wie die ersten beiden. Damals haben die Chirurgen in ihrem Heimatland den Eingriff mangels technischer Möglichkeiten abgelehnt. Die Operation kostet geschätzte 5.000 bis 10.000 €, der Rumänienhilfeverein Mintraching würde die Kosten gerne übernehmen, ist dazu aber aus eigener Kraft nicht in der Lage. Deshalb bittet Erwin Drexler um Spenden.
Unter Skoliose versteht man eine Fehlstellung der Wirbelsäule, genauer gesagt eine dauerhafte seitliche Verbiegung mit einer Drehung der einzelnen Wirbelkörper.
Der Ursprung dieser seitlichen Verkrümmung kann in verschiedenen Bereichen der Wirbelsäule liegen. Befindet sich die Verkrümmung im Bereich der Brustwirbelsäule, so spricht man von einer thorakalen Skoliose.
Bei der lumbalen Skoliose handelt es sich um eine Verbiegung der Wirbelsäule in den Lendenwirbeln, bei der thorakolumbalen Skoliose im Übergangsbereich zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule und bei der thorakalen und lumbalen Skoliose ist eine zweifache Verkrümmung im Brust- und Lendenwirbelbereich erkennbar.
Bei etwa 85% aller Skoliose-Erkrankungen ist die auslösende Ursache unbekannt, sie sind daher "idiopathischen" Ursprungs. Von einer idiopathischen Skoliose sind vor allem Säuglinge, Kleinkinder, Kinder bis zum 10. Lebensjahr und Jugendliche in der Pupertät betroffen, da ihre Wirbelsäule einem starken Wachstum ausgesetzt ist. Mädchen sind von dieser Form der Skoliose viermal so häufig betroffen wie Jungen.
Weitere Skolioseformen, die weitaus seltener sind als die idiopathische Skoliose und auf andere Erkrankungen zurückzuführen sind, sind folgende:
Neuropathische Skoliose: Diese Art der Skoliose ist durch Erkrankungen bedingt, die mit einer Schädigung des Nervensystems einhergehen, z. B. spinale Kinderlähmung. In schlimmen Fällen kann es auf Grund der starken Funktions-Einschränkung einzelner Organe zu einer lebensbedrohlichen Herzinsuffizienz kommen.
Kongenitale Skoliose: Hierbei handelt es sich um eine angeborene Skoliose, die auf schwere vorgeburtliche Entwicklungs-Störungen zurückzuführen ist.
Metabolische Skoliose: In diesem Fall liegen die Ursachen bei Erkrankungen des Knochen-Stoffwechsels. Beispiele hierfür sind Glasknochen-Krankheit und Osteoporose.
Mesenchymale Skoliose: Zurückzuführen auf Erkrankungen des Bindegewebes, zum Beispiel auf starke Narbenbildung und auf das Marfan-Syndrom (genetisch bedingte Bindegewebs-Erkrankung).
Myopathische Skoliose: Diese Form der Skoliose ist durch Erkrankungen der Muskulatur bedingt. Es handelt sich in diesem Fall um einen angeborenen oder erworbenen Muskelabbau zwischen den einzelnen Wirbelkörpern.
Radiogene Skoliose: Hierbei handelt es sich um eine Folge einer Strahlen-Therapie im Kindesalter.
Statische Skoliose: Ist durch eine unterschiedliche Lage der beiden Beine bedingt, d. h. auf Grund der unterschiedlichen Länge der beiden Beine.
Entzündliche Skoliose: Zurückzuführen auf schwere Entzündungen im Bereich der Wirbelkörper.
Posttraumatische Skoliose: Diese Art der Skoliose ist auf schwere Unfälle oder heftige Stürze zurückzuführen.
Vorzeitige Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule an Bandscheiben und Wirbelkörpern sind die häufigste Folge einer über Jahre hinweg andauernden Skoliose. Hieraus können Bandscheibenvorfälle oder eine immer weiter zunehmende Versteifung der Wirbelsäule resultieren. Oft kann dies zu einer lebenslangen Invalidisierung des Patienten führen.
Durch die Verbiegung der Wirbelsäule sind auch Hüft- und Kniegelenke von frühzeitigen Abnutzungserscheinungen betroffen, was eine stetig zunehmende Bewegungs-einschränkung in den betroffenen Gelenken nach sich ziehen kann.
Auf Grund der Verkrümmung der Wirbelsäule kommt es zu einer Verkürzung des Rumpfes und somit zu einer Verkleinerung des Brust-und Bauchraumes. Dieses kann die Funktion verschiedener innerer Organe, wie Lungen, Nieren, Herz und Darm einschränken. Vor allem die Leistungsfähigkeit des Herzens ist in vielen Fällen stark beeinträchtigt.